Ernährungsgewohnheiten unterliegen einem ständigen Wandel. Ob glutenfrei, Low Carb, vegan oder planetary-health-diet. Jeder dieser Ernährungstrends produziert neue Produkte und Lebensmittelvariationen. Doch was, wenn diese neuen Lebensmittel nicht nur für gesundheitsbewusste Verbraucher:innen, sondern auch für Allergiker:innen potenzielle Gefahren bergen? In einer neuen Serie in Allergie konkret, dem Magazin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes werden wir auf die neuesten und weniger bekannten Allergieauslöser eingehen, die zunehmend in unseren Einkaufstüten landen.
Proteinquelle Hülsenfrüchte: Ein unterschätztes Risiko?
Hülsenfrüchte erfreuen sich nicht nur aufgrund ihrer Nachhaltigkeit als Proteinquelle wachsender Beliebtheit. Insbesondere bei einem Verzicht auf tierische Produkte müssen pflanzliche Quellen den Proteinbedarf decken. Doch während Erbsen und Linsen als gesunde Alternative gefeiert werden, bergen sie für manche Menschen ein erhebliches Gefahrenpotenzial. Als Fleisch- oder Sojaersatz finden sie sich in einer Vielzahl von Produkten, von Chips über Burger bis hin zu Proteindrinks. Besonders für Pollenallergiker:innen können Produkte mit Hülsenfrüchten aufgrund von Kreuzallergien ein ähnlich hohes Risiko wie Sojaprodukte darstellen.
Allergenquelle Insekten und Hanf: Die unterschätzten Herausforderungen
Während die Verwendung von Insekten als Lebensmittel in Europa langsam Fuß fasst, sind die damit verbundenen Allergierisiken noch wenig erforscht. Produkte wie Hausgrillen-Pulver oder Larven des Getreideschimmelkäfers finden sich bereits in verschiedenen Lebensmitteln, von Porridge bis zu Fleischersatzprodukten. Für manche können sie primäre Allergieauslöser sein, für andere mit einer Allergie gegen Krebstiere eine sekundäre Gefahr darstellen. Ebenso auf dem Vormarsch sind Hanfprodukte, die seit ihrer Legalisierung in Deutschland verstärkt in den Handel gelangen. Hanf wird oft als Alternative für Allergiker:innen beworben, da er gluten- und laktosefrei ist. Dennoch häufen sich Berichte über Allergien auf Hanf, was eine kritische Prüfung dieser vermeintlich sicheren Alternative erfordert.
Schlussfolgerung: Transparenz und Forschung sind unerlässlich
Die Identifikation neuer Allergieauslöser bei Lebensmitteln stellt eine komplexe Aufgabe dar. Eine umfassende Forschung, Aufklärung und transparente Kennzeichnung sind entscheidend, um Verbraucher:innen zu schützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, fundierte Entscheidungen über ihre Ernährung zu treffen. Es ist wichtig, dass sowohl Hersteller als auch Verbraucher:innen sich der potenziellen Gefahren bewusst sind und aufmerksam die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln prüfen.
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